Im Haus Herbschtzytlos legen wir grossen Wert darauf, dass Menschen mit Demenz in einer Umgebung leben, die Verständnis, Respekt und Sicherheit bietet. Der Umgang mit Demenzbetroffenen kann herausfordernd sein. Doch unsere Erfahrung zeigt, dass mit der richtigen Herangehensweise der Alltag für unsere Gäste, Ihre Angehörigen und unsere Pflegenden angenehmer und erfüllender wird. Mit diesem Beitrag möchten wir Ihnen eine Art Leitfaden bieten. Dieser soll Ihnen auch aus der Sicht von Menschen mit Demenz zeigen, wie Sie respektvoll mit Betroffenen umgehen können.
Aus der Sicht von Menschen mit Demenz

Ein zentraler Aspekt im Umgang mit Demenzbetroffenen ist die Einfühlsamkeit. Oft ist es für uns schwer zu verstehen, was in einem Menschen vorgeht, der an Demenz erkrankt ist. Doch hören wir den Betroffenen zu, können wir viel darüber lernen, was sie bewegt und was sie sich von uns wünschen. Folgende Sätze zeigen beispielhaft, was uns Menschen mit Demenz manchmal gerne sagen würden:
- „Bitte sprich auf Augenhöhe mit mir.“
- „Bitte gib mir Sinn im Leben.“
- „Bitte sag mir nicht, ich sei aggressiv.“
- „Bitte habe Geduld mit mir.“
- „Bitte hilf mir, mein Leben zu leben.“
Diese «Bittesätze» spiegeln die Sichtweise von Menschen mit Demenz wider. Sie verdeutlichen, dass hinter scheinbar herausfordernden Verhaltensweisen tiefe Ängste und Bedürfnisse stehen können. Gefühle wie Wut oder Rückzug sind oft Ausdruck von Unsicherheit oder Hilflosigkeit. Umso wichtiger ist es, mit Geduld und Verständnis zu agieren.
In unserem PDF-Dokument, das Sie am Ende dieses Beitrags herunterladen können, finden Sie eine lange Liste solcher Sätze, die Sie nach Wunsch ausdrucken und sichtbar aufhängen können. Dies kann eine Hilfe für Sie sein, damit Sie sich erinnern, welchen Umgang sich Menschen mit Demenz von Betreuenden wünschen, auch wenn es einmal anstrengend wird.
Den Bedürfnissen von Menschen mit Demenz gerecht werden
Indem wir unsere Kommunikation und unser Verhalten anpassen, gelingt es uns besser, auf Menschen mit Demenz einzugehen. Mit den «Bittesätzen» konnten Sie sich bereits ein Bild machen, was wir damit meinen. Um noch etwas tiefer ins Thema einzutauchen, möchten wir Ihnen einige Tipps mitgeben, die in einem Alltag mit Demenz hilfreich sein können:
Sprechen Sie in kurzen, einfachen Sätzen
Komplexe Informationen können schnell überfordern. Klare, verständliche Worte helfen dabei, Missverständnisse zu vermeiden.
Behalten Sie den Blickkontakt
Augenkontakt schafft Vertrauen und vermittelt dem Gegenüber das Gefühl, gesehen und ernst genommen zu werden.
Geben Sie genügend Zeit
Menschen mit Demenz benötigen oft länger, um zu verstehen, zu reagieren oder Entscheidungen zu treffen. Geduld, Verständnis und Zeit kann hier Wunder wirken.
Vermeiden Sie Konfrontationen
Wenn Betroffene Dinge vergessen oder durcheinanderbringen, hilft es selten, sie darauf hinzuweisen oder sie zu korrigieren. Stattdessen sollten wir uns bemühen, uns in ihre Welt hineinzuversetzen.
Letztendlich geht es darum, den Betroffenen Lebensqualität zu schenken. Ein Lächeln, eine liebevolle Geste oder ein verständnisvoller Blick können einen markanten Unterschied bewirken. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass Menschen mit Demenz mit Würde und Respekt leben lassen dürfen.